Hilfe für Koumaga
Seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2012 hatte sich die Sicherheitslage in Mali zunehmend verschlechtert. Gewalt, Anschläge und mörderische Kämpfe prägten den Alltag der rund 15 Millionen Einwohner des westafrikanischen Landes. Insbesondere in dem von Islamisten besetzten Norden Malis führten die Auseinandersetzungen zu dramatischen Versorgungsengpässen. Felder konnten nicht mehr bestellt werden und die Rebellen hatten wichtige Transportwege mit Waffengewalt unter ihre Kontrolle gebracht.
Kisso Amadou Diall hilft den Bewohnern, im Dorf bleiben zu können
Inmitten dieser Konfliktschauplätze, im Nordosten Malis, im Regierungsbezirk Mopti, liegt das Dorf Koumaga. Der heute im ostwestfälischen Oelde lebende und als Allgemeinmediziner praktizierende Kisso Amadou Diall hat in diesem Dorf einen Teil seiner Kindheit verbracht. Auch deshalb liegt ihm das Wohl der dort lebenden Bevölkerung besonders am Herzen: „Mir ist es von jeher ein inneres Bedürfnis gewesen, mich für schwächere Mitmenschen einzusetzen“, sagt Diall. „Zu dem Dorf Koumaga habe ich aber eine ganz besonders enge Beziehung.“ Im Laufe der Jahrzehnte habe er einen beachtlichen Teil seiner privaten Einnahmen an Bedürftige in Afrika gespendet. Vor sieben Jahren schließlich startete er das Projekt im Dorf Koumaga. Ziel ist es, die Menschen in Not zu unterstützten, damit sie im Dorf bleiben und überleben können.
Verein „Hilfe zur Selbsthilfe für das Dorf Koumaga e. V.“ sammelt Spenden
Mit seinem Verein „Hilfe zur Selbsthilfe für das Dorf Koumaga e.V.“ hat Diall seither mithilfe von Spendengeldern unter anderem eine Schulkantine eingerichtet, Schulmaterialen bereitgestellt und beim Brunnenbau unterstützt. Darüber hinaus gab er vor Ort mehrfach kostenlose Sprechstunden, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Außerdem hat er mit dem Dorfvorsteher die Vereinbarung getroffen, dass wenigstens jedes zweite Kind einer Familie eingeschult wird: „In Mali besteht keine Schulpflicht und viele Familien sind auf die Mithilfe der Kinder bei Arbeiten auf dem Feld angewiesen. Ich bin froh, dass wir dennoch eine Art Kompromiss erzielen konnten.“ Der Verein hat außerdem eine elektrische Getreidemühle angeschafft, die mit einem Stromgenerator angetrieben wird, um die harte körperliche Arbeit der Frauen beim Mahlen von Getreide zu erleichtern.
Grundnahrungsmittel benötigt
Als Folge der Auseinandersetzungen sind die Preise für Getreide wie Hirse, Mais und Reis in den letzten Jahre bis auf das Dreifache angestiegen. „Dringend werden deshalb wieder fünf Tonnen Grundnahrungsmittel benötigt, die über geheime Transportwege nach Koumaga geschafft werden sollen“, sagt Diall.
HvM spendet 500 Euro
Dieses Vorhaben unterstützt der Verein „LVM Helfen verbindet Menschen“ mit einer Spende in Höhe von 500 Euro. Aufmerksam geworden auf das Koumaga-Projekt ist HvM über den LVM-Vertrauensmann Dirk Frische. Der Agenturleiter aus Wadersloh sammelt auch persönlich Spenden für den Verein von Kisso Amadou Diall: „Jeder Cent zählt und hilft, die Lage der Menschen in Koumaga zu verbessern. Ich freue mich, dass sich LVM Helfen verbindet Menschen dazu entschlossen hat, die wichtige Arbeit finanziell zu unterstützen.“
Überfall mit trauriger Bilanz
Erst Mitte letzten Jahres hatte Koumaga einen grausamen Überfall von Islamisten miterleben müssen. 32 Tote und einige Schwerverletzte waren die traurige Bilanz. Unter den Todesopfern sind auch Kinder. Viele Frauen und Kinder wurden an diesem Tage zudem zu Witwen und Waisen. Auch in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig die Arbeit des Vereins aus Oelde ist.
Jede Spende kommt ungekürzt an
Der Verein „Hilfe zur Selbsthilfe für das Dorf Koumaga“ vertritt den Grundsatz, dass jede Spende ungekürzt da ankommt, wo sie gebraucht wird. Auch deshalb verzichtet er auf Werbemittel. Sämtliche Reisekosten von Kisso Amadou Diall nach Koumaga trägt er privat und sie gehen nicht zu Lasten des Vereins. Weitere Informationen zum Verein „Hilfe zur Selbsthilfe für das Dorf Koumaga e. V.“ gibt es im Internet unter www.koumaga.de.