HvM reist nach Afrika
8.888 Kilometer liegen zwischen Uganda und Deutschland. Von Frankfurt bis in
die Hauptstadt Kampala sind es mehr als 15 Stunden Flugzeit. Diese haben Ruth
Schulze Köhling, Heiner Wiese, Thomas Weidner, Hendrik Ruholl und seine Ehefrau
Jana Ruholl Anfang März zurückgelegt. Sie sind allesamt Mitglieder von „LVM
Helfen verbindet Menschen“. Es war das erste Mal, dass sich der Verein den Projektstand seiner Entwicklungshilfe persönlich vor Ort anschaute.
Ein Protokoll der Erlebnisse:
10. März 2024 – Abflug:
Frankfurt am Main, Ziel: Kampala, Uganda
Der Start ist holprig. Regenfälle in Dubai verzögern die Reise um einen
Tag nach hinten. Eine Übernachtung und einige Flugstunden später
kommt die Reisegruppe schließlich in Kampala an. Es dauert nicht lange,
bis die fünf Vereinsmitglieder mit ihren Projektpartner:innen der Caritas
in Luweero zusammensitzen. Sie besprechen den Stand des Entwicklungsprojekts.
Zeitverschiebung und Jetlag scheinen zu diesem Zeitpunkt
fast vergessen. Doch nachdem sie abschließend noch vom dortigen
Bischof willkommen geheißen werden, fallen die fünf müde ins Bett.
11. bis 18. März 2024 – Neun Tage Uganda
Ähnlich ereignisreich wie der erste Tag gehen auch die nächsten Tage
weiter. Die HvM-Mitglieder besichtigen die Schulkomplexe an den
beiden Standorten in Luweero und Gulu – inklusive Lehr- und Schlafräumen,
Kantine sowie einem praktischen Lehrbereich mit Gewächshäusern
und Garten. In den Gebäuden finden jeweils 80 Schüler:innen Platz.
Noch nicht alle Gebäude sind fertiggestellt. Umso größer ist die Freude
bei den Besucher:innen aus Deutschland, dass sie bei der feierlichen Eröffnung
von einem der Schulgebäude dabei sein können. Doch nicht nur
das: Sie haben auch die Gelegenheit, an der Abschlussfeier des ersten
Jahrgangs teilzunehmen. Mit wie viel Herzlichkeit und Wertschätzung
ihnen die Menschen in Uganda begegnen, spüren sie außerdem, als sie
die Familien einiger Schüler:innen in ihrem Zuhause besuchen und ihren
Alltag mit all seinen Herausforderungen miterleben dürfen.
19 März 2024 – Viele Eindrücke im Gepäck
Der letzte Tag in Uganda. Zum Abschied gibt es ein Huhn – augenscheinlich
vielleicht ein überraschendes, in Uganda aber ein sehr wertvolles
Geschenk. Wenngleich die fünf das Tier natürlich dort lassen
müssen, nehmen sie eine Menge an Eindrücken und Emotionen mit
ins Gepäck. Als das Flugzeug Richtung Deutschland abhebt, wissen sie
bereits: Sie werden nicht das letzte Mal in Uganda gewesen sein. Das
haben sie den Menschen vor Ort versprochen.
21. Mai 2024 – Eindrücke teilen
Ruth Schulze Köhling und Hendrik Ruholl sind in Münster und sitzen
beim Interview mit der KR21-Redaktion. Die Reise liegt für sie mehr
als fünf Wochen zurück. Doch noch immer stehen sie unter dem Eindruck
ihrer emotionalen Erfahrungen. Und genau die wollen sie an die
LVMer:innen und alle Unterstützer:innen des Projekts weitergeben. Das
sehen sie in ihrer Verantwortung.
„Wir können ebenso viel von den Menschen in Uganda lernen, wie sie
von uns“, ist sich Hendrik Ruholl sicher. „Es war eine Reise, die für die
zukünftige Projektarbeit wichtig ist, aber auch für uns Mitreisende eine
persönliche Bereicherung war.“ Vom Projekt, das der Verein „LVM Helfen
verbindet Menschen“ auf die Beine gestellt hat, ist auch Ruth Schulze
Köhling überzeugt: „Mir gefällt so gut, dass wir die Menschen so lassen
wie sie sind. Wir ergänzen mit Wissen und finanziellen Mitteln, nicht
mehr und nicht weniger.“
Worum geht es bei dem Hilfsprojekt?
Uganda gehört zu einem der ärmsten Länder der Welt. Seine Wirtschaftsleistung hängt
von einem beträchtlichen Maße von der Landwirtschaft ab – rund 80 Prozent der Einwohner:innen sind von dieser finanziell abhängig. Aufgrund veralteter Produktionsverfahren, falscher Flächennutzung und unzureichender Schulausbildung können jedoch die wenigsten Familien davon leben. Daher hat der Verein „LVM Helfen verbindet Menschen“ im Jahr 2019 sein erstes eigenes Hilfsprojekt ins Leben gerufen, bei dem junge Menschen an einer „Trainers of Trainees“-Ausbildung
teilnehmen. Darin lernen sie wichtige Grundlagen des nachhaltigen landwirtschaftlichen Anbaus, die sie nach dem Programm an die Kleinbäuer:innen in ihren Dörfern weitervermitteln sollen. Das Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe. Dafür stellt HvM finanzielle wie auch personelle Ressourcen zur Verfügung.