Lebensmittel und Hygieneartikel für Bedürftige in Indien
Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, verhängte die indische Regierung am 23. März 2020 eine Ausgangssperre über das ganze Land. Zu der Zeit gab es offiziell rund 500 Infizierte. Heute zählt das Land nach Angaben der John Hopkins Universität 31.324 offiziell bestätigte Fälle (Stand: 29.04.2020). Experten gehen aber davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen um ein Vielfaches höher sind, weil nicht flächendeckend getestet wird.
Akut von Hunger bedroht
In einem Land, in dem mehr als 20 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut lebt und von Gelegenheitsjobs abhängig ist, hat der Versuch zur Eindämmung des Virus katastrophale Folgen. Hunderttausende Wanderarbeiter und Tagelöhner wurden durch die Restriktionen arbeits- und obdachlos.
Auch alte Menschen und Straßenkinder treffen die Restriktionen hart. Sie sind von akutem Hunger bedroht. Sich vor einer Übertragung des Virus zu schützen, ist in den Massenunterkünften und Slums der großen Städte nahezu unmöglich.
Spende von rund 54.000 Euro
Don Bosco hat daher eine Nothilfe ins Leben gerufen, die insgesamt 1.200 Familien (rund 5.000 Menschen), 400 Wanderarbeiter und Tagelöhner sowie 85 Senioren im Bundesstaat Tamil Nadu zugutekommen soll. Der Verein „LVM Helfen verbindet Menschen“ unterstützt dieses Vorhaben mit rund 54.000 Euro.
Verteilung über freiwillige Helfer
„In Krisensituationen trifft es immer die Schwächsten einer Gesellschaft. Bei Corona ist dies nicht anders“, erklärt HvM-Vorstandsmitglied Ulrich Scheffer. „Die Entscheidung, unseren langjährigen Partner Don Bosco auch in diesem Projekt zu unterstützen, trafen wir deshalb gern.“ Über freiwillige Helfer vor Ort werden die Lebensmittel und Hygieneartikel an die Bedürftigen verteilt. Im Alten- und Pflegeheim bauen sie zudem bewegliche Trennvorrichtungen ein, um die Senioren besser vor einer Infektion schützen zu können.